Fritz Marquardt

deutscher Regisseur und Schauspieler; Regisseur an der Berliner Volksbühne (1969-1983) und am Berliner Ensemble (1983-1995); gilt als einer der eigenwillisten Theaterregisseure der DDR, enge Zusammenarbeit mit Heiner Müller; wichtigster Film als Schauspieler: "Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow"

* 15. Juli 1928 Großfriedrich

† 4. März 2014 Pasewalk

Herkunft

Fritz Marquardt wurde am 15. Juli 1928 als jüngster von drei Söhnen eines Landwirte-Ehepaares auf einem Bauernhof in Großfriedrich (Warthebruch, östlich der Oder) geboren.

Ausbildung

Als 16-Jähriger wurde M. von den Russen verhaftet und als Zivilgefangener nach Sibirien deportiert, konnte sich jedoch mit einer falschen Altersangabe retten. Die Nachkriegszeit verbrachte er als Land- und Lagerarbeiter, Traktorist und Neubauer im Oderbruch. Nach dem Abitur an einer Arbeiter- und Bauern-Fakultät studierte M. 1953-1958 Philosophie und Ästhetik bei Wolfgang Heise an der Berliner Humboldt-Universität.

Wirken

M. begann seine berufliche Laufbahn als Redakteur bei dem Theaterfachblatt "Theater der Zeit". 1961-1963 arbeitete er als Archivar an der Volksbühne Berlin (Ost). Nach zwei Jahren als Chefdramaturg und Regisseur am Theater in Parchim, wo seine expressive Darstellungsweise des "Woyzeck" für seine Entlassung sorgte, wurde er als Schauspiel-Dozent an die Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg berufen (bis 1969). Danach kehrte er ...